Clemens stand während seines Studiums der Religions- und Politikwissenschaften nicht nur selbst mit seiner Band Yesterday Shop auf der Bühne, sondern gründete zusammen mit seinen Bandkollegen Daniel und Sönke auch ein Musiklabel. Neben Hausarbeiten und Prüfungen setzte sich Clemens mit Möglichkeiten auseinander, jenseits eines Major-Labels eigene Musik zu produzieren und zu verbreiten.
Da er aber schon immer einen Faible fürs Gärtnern hatte und nicht nur mit Vorliebe Blumen zu einem Strauß bindet, gründete er gemeinsam mit anderen Künstlern listencollective in Berlin. Mit der von Clemens organisierten Veranstaltungsreihe listen., kam die Idee, das Label auszubauen, um mit mehr Künstler*innen zusammenarbeiten. Nun ist das Indie-Label unter listenrecords als Teil des Kollektivs zu finden. Welchen Part Clemens dabei übernimmt, hat er uns für die Reihe „Und was macht man damit?“ erzählt.
Was wolltest du als Kind werden?
Gärtner. Ich habe es geliebt, Blumen zu pflücken und Sträuße zu binden.
Was genau hast du studiert und warum hast du dich dafür entschieden?
Politikwissenschaft und Religionswissenschaft. Ich dachte man könnte damit die Welt verändern und Gräben zwischen Religion zuschütten.
Wusstest du schon während deines Studiums, in welchen Beruf du möchtest?
Ich dachte, ich gehe zu einer NGO oder zu einer UN-Organisation. Nach ein paar Semestern habe ich mich allerdings davon verabschiedet und mich der Musikwelt gewidmet. Irgendwann wusste ich dann, dass ich in diesem Bereich arbeiten möchte, habe mein Studium aber brav zu Ende gebracht.
Wo hast du während des Studiums Berufserfahrungen gesammelt?
Ich habe schon während des Studiums mit der Gründung unseres Musiklabels begonnen und da besonders in den letzten Semestern mehr Zeit als in mein Studium investiert. Außerdem die üblichen Gelegenheitsjobs – Weihnachtsmarkt, Gastronomie und sowas. Und dann war da natürlich noch ein Pflichtpraktikum…
Wo arbeitest du jetzt und was genau sind deine Aufgaben?
Ich arbeite gemeinsam mit ein paar anderen Menschen in einem Kollektiv aus Musiklabel, Musikverlag, Bookingagentur und örtlichen Konzertveranstaltungen (listencollective). Ich kümmere mich da vor allem um PR-Arbeit. Stehe also in Kontakt mit Journalistinnen und Journalisten und betreue unsere Social-Media-Kanäle. Darüber hinaus geht es ganz viel um strategische Planung und den Aufbau von so genannten Newcomer-Künstlern. Also ganz viel Nachdenken, Pläne schmieden, tausende E-Mails verschicken und quatschen. Der übliche Berlin-Wahnsinn also.
Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?
Momentan befinde ich mich in einer Art Elternzeit und arbeite deshalb größtenteils vom heimischen Schreibtisch aus. Mit dabei ist immer eine Kanne Schwarztee. Die meisten Menschen können nicht ohne Kaffee arbeiten, bei mir geht es nicht ohne Schwarztee. Ich sitze da also mit meinem Laptop, Stift und Papier und meinem Schwarztee.
Was gefällt dir besonders gut an deiner Arbeit?
Ich mag es neue Wege zu gehen. Gerade in der Musikwelt arbeiten viele wie man halt schon immer gearbeitet hat. Da gibt es die ewig gleichen Abläufe und ich mag es diese zu durchbrechen. Ich arbeite da in einem tollen Team mit vielen neuen Ideen.
Wenn du noch mal studieren könntest, würdest du dich für den gleichen Studiengang entscheiden? Wenn nein, was würdest du stattdessen wählen?
Puh, wahrscheinlich würden ich es noch einmal genau so machen. Schließlich hat mir mein Studium viele Freiräume für anderes gegeben. Und davon abgesehen hat es definitiv meinen Horizont erweitert.
Welches Buch liest du gerade? Kannst du es weiterempfehlen? Oder hast du einen anderen Kulturtipp?
Ich lese gerade alles von Donna Tart, gerade bin ich bei „Der kleine Freund„.
Und dein derzeitiger Ohrwurm ist?
- Und was macht man damit? #22 Lisa Wiedemuth - 24. Februar 2018
- Und was macht man damit? #21 Marie Krutmann - 22. Oktober 2017
- Und was macht man damit? #20 Susann Kretzschmar - 6. Oktober 2017