To: Stephen@StephenKing.com; Subject: There’s no place like Dome
Dear Mr. King,
I’d like to start off by letting you know that I am not your biggest fan.
I have not read all your books.
In fact, I’m fairly certain that it is quite impossible to read everything you’ve ever written and if anyone tells you they have – which I’m sure many, many people do – they’re flat-out lying. No offense, but nobody does that.
Do you even know how many books you’ve written?
There are 48 novels, 115 short stories, countless essays, poems, non-fiction works and screenplays listed under your official name alone – not counting your various pseudonyms. It can’t take you more than, half an hour, say, per book. Your publishers must be very pleased.
But Mr. King, do you sleep? Like, ever? You must, because you said in an interview once that the ideas for your books came to you in your dreams. So you must sleep. You must sleep a lot.
But enough about this.
I’m not saying I haven’t read any of your books. Of course I have; several, even. It’s some sort of teenage ritual, reading your books, isn’t it – kids reading “It” or “Carrie” to prove how daring they are? And there’s no age restriction on books. I do wonder why that is.
See, you tell some crazy stories sometimes. Not scary per se – not for grown-ups, anyway – but not necessarily childproof either. I think what makes the difference between scary for children and scary for grown-ups is the use of “Evil”, the one with the capital E. You’re a big fan of Evil, aren’t you, Mr. King? It’s always possessing some characters in your novels, or materializing in clown-shape. Or nurses’ uniforms. Or freaking cars, for that matter. In your new book “Under the Dome”, it’s brain tumors making people do evil and disgusting things, necrophilia included. Evil Alien kids dropping Domes on American small towns, just to see what happens. The town a giant anthill, the Aliens holding the proverbial magnifying glass. Come on – that’s not scary! And it’s not a clever society-study either, as many critics claimed. That’s Science-Fiction turned cliché!
And that guy who has sex with those corpses? See, that stuck with me because I know for a fact that you stole that from Cormac McCarthy (and maybe the whole ecological-Armageddon angle, too). He basically writes about the very same weirdoes you do. Those backwoodsy, unwashed, illiterate middle aged guys who eat squirrels for breakfast and punch women for fun. But his weirdoes are not possessed, and they’re not evil. They’re just damaged – badly, I admit. They’re damaged and raw and lost. Left in an indifferent world to their own meager and often brutal devices. But here’s the difference: his characters are still human, “Children of God” even them. No brain tumors, no aliens, no Evil. They’re real. Which is why they scare the sweet bejesus out of me.
But there is one thing that you can do that McCarthy isn’t quite so comfortable with: you’re funny as hell, Mr. King, I give you that. Those chapters from the stupid dog’s point of view? Hilarious! And witty, too.
I do appreciate the way you respect your readers without taking them, and yourself, too seriously. I admire that you can string together 15 different storylines and keep them all equally entertaining (Do you write your books backwards, too? I heard John Irving uses that technique to deal with his storylines). It is wonderful how relaxed you are, lining up cliché after expected cliché (“There’s no place like Dome”? Honestly?!) only to then, out of nowhere and with astonishing ease, having the narrator comment on “the magic of narration” itself. Kudos, Mr. King. I love how unpretentious you are in your writing; whimsically hiding tiny jewels of modernist techniques within traditional, straightforward storytelling. I expect it takes a lot of confidence to let go of all the seriousness common in your line of work. To write for the reader and not for your ego alone.
Übrigens, die Frage interessiert mich wirklich brennend: Warum gibt es eigentlich keine Altersbeschränkungen von Büchern im Sinne des Jugendschutzgesetzes?
Es gibt ja Empfehlungen in der Kinder- und Jugendliteratur -- aber in der Bellestristik ist mir sowas noch nicht untergekommen.
Und es gibt ja immernoch einen Unterschied zwischen „indiziert“ und „altersbeschränkt“.
Google findet nur wenig -- weiß da wer von euch was Genaueres?
Ich weiß nichts darüber, aber meine eigne Erfahrung ist: Ich kann alles lesen, jede Grausamkeit. Habe meine Bachelorarbeit über den grandiosen Sade geschrieben. Aber ich hasse Splatterfilme. Die richtig schlimmen gehen auch nicht mehr aus meinem Kopf. Ich will keine Rasenmäher mehr sehen. Und damit meine ich nicht den guten alten Psycho-Horror, den mag ich wiederum gerne.
Aber der Clown und die Puppe, in die habe ich als Viertklässlerin rein geschaltet, das prägte.
Mich hat ja das Biene-Maja-Bilderbuch als Kind nachhaltig verstört. Die Hornissen waren einfach zu viel für meine Kinderseele…
Ok. Das hab ich verstanden.
Ich habe mal in der Kinderstunde die Odyssee gesehen. Nach gespielt mit kleinen Papierpüppchen. Die hatten große rollende Augen. Am Gruseligsten war nicht die Krake, sondern, dass er Wachskügelchen ins Ohr bekommt, um die Sirenen nicht zu hören. Wachs! Im Ohr! Bei den Puppen sah das aus, als könne das nie wieder raus kommen.
Tsts, Franzi, ganz schön zart besaitet :)
Bei mir war’s Doris Lessings „Das fünfte Kind“, das mich zu Tode erschreckt hat. Bei King rechnet man ja mit sowas, da kann man ja schon am Titel/Cover/Ruf erahnen, dass der Inhalt irgendwie nicht ganz kindergeeignet ist und sich dementsprechend entscheiden. Aber bei Lessing war alles ganz harmlos. Und es hatte „Kind“ im Titel -- war also von primärem Interesse für mich. Denkste. Da darf man über hunderte von Seiten dabei zuschauen, wie in einer schwangeren Frau das personifizierte Böse groß wird. Bis ich 18 war, wollte ich nie Kinder haben -- einfach weil dank Doris die Möglichkeit bestand, wenn auch nur recht entfernt, dass mir das gleiche passiert. Da sag nochmal einer, Kinder lesen eh nur, was für sie geeignet ist, bzw. was sie wirklich interessiert. Heißt das dann, mit der zu überlegenden Altersbeschränkung im Hinterkopf: was einen nicht umbringt…muss geeignet sein?
Oh und Lina, bei der Gelegenheit muss ich nochmal ne Lanze für Stephen King brechen: Die Filme zu seinen Büchern sind nicht mit den Romanan gleichzusetzen. den Film „Es“ fand ich mal echt lächerlich; aber das Buch -- alter Schwede!
„Es“ habe ich vor nicht allzu langer Zeit auch mal wieder gesehen -- ein sehr mäßiger, viel zu langer Film, der nur deshalb auch heute noch halbwegs gruselig wirkt, weil Tim Curry die beste Besetzung für die Titelrolle war.
Ich habe mit 12, 13 Jahren ein paar Sachen von Stephen King gelesen und war unterschiedlich begeistert davon. Mein Lieblingsbuch war damals „Brennen muss Salem“, ich glaube, das fände ich auch heute noch unheimlich. „Cujo“ und „Christine“ mochte ich auch, mit „Friedhof der Kuscheltiere“ konnte ich dagegen gar nichts anfangen.
Bei mir war’s tatsächlich ein Stephen King („Shining“), den ich mit 10 nach einer Wette mit meinem großen Bruder gelesen habe („Das traust du dich nicht“, „trau ich mich wohl“ usw.), der mir MONATELANG den Schlaf geraubt hat.
Dass es keine gesetzliche Altersbeschränkung bei Büchern gibt, liegt meiner Ansicht nach an der mangelnden Durchführbarkeit: Wie sollte man kontrollieren, wer was liest? Ausweiskontrolle im Buchladen / in Bibliotheken?
Schöner Artikel!
Danke, danke :)
Aber ja, wieso denn keine Ausweiskontrolle? Wird doch bei altersbeschränkten CDs, DVDs und Spielen ganz genauso gemacht. Natürlich kann man nicht kontrollieren, wer was liest, aber zumindest, wer was kauft bzw. ausleiht.
Außerdem müsste es ja einen dezidierten Grund geben, warum das Buch in der Reihe der Kindern zugänglichen Medien so eine Ausnahme darstellt.
Ich hab grad mal auf der Homepage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (ab hier BMFSFJ) nachgeschaut und die schreiben:
„Die Verbote für schwer jugendgefährdende Medien, insbesondere die mit Gewaltdarstellungen, wurden erweitert und verschärft. So sind auch ohne Indizierung durch die Bundesprüfstelle Trägermedien (z.B. Bücher, Videos, CD, CD-ROM, DVD), die den Krieg verherrlichen, die Menschen in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellen oder Jugendliche in unnatürlicher, geschlechtsbetonter Körperhaltung zeigen, mit weitreichenden Abgabe-, Vertriebs- und Werbeverboten belegt.“
Aber besonders streng sind sie da ja nicht, oder? Mir fallen einige Titel ein bei denen, wären sie Film oder Computerspiel, der rote 18er Stempel draufgekommen wäre. Kriegt also das Buch hier eine Sonderbehandlung (nicht, dass ich mich beschweren würde…)?
Und wenn ja, warum?
Vielleicht hat es damit zu tun, dass das Buch unter all den Medien immer noch am stärksten als kulturelles Gut betrachtete wird, frei nach dem Motto „Es ist eben Kunst und die soll alles dürfen“….(was keinesfalls heißen soll, dass alles, was zwischen zwei Buchdeckeln steckt, auch Kunst wäre, ganz im Gegenteil :-))
Bei Ausstellungen in Museen gibt es ja zum Beispiel auch keine Altersbeschränkung…das nur so als Denkanstoß.
Ach, und übrigens: Die Idee mit dem Dome erinnert mich an den Simpsons-Film (in dem es allerdings die amerikanische Umweltbehörde ist, die das Ding über Springfield aufstellen lässt). Bei den Simpsons heißt es dann auch nicht „There’s no place like dome“ sondern „Dome, sweet dome“…
..das Wort für Clownangst ist übrigens „Coulrophobie“ ;)
anja, amusing letter btw..
Na dann oute auch ich mich mal als -- wie Anja es wohl ausdrücken würde -- zartbesaitet:
Ich habe bis heute noch nicht „Die Wolke“ von Gudrun Pausewang bis zum Ende gelesen. Ich musste damals abbrechen und habe mich seither nicht mehr daran getraut, zu horribel und zugleich doch alles andere als realitätsfern, dadurch nur noch gruseliger.
Erstaunlich, durch Spam auf überraschend aktuelle Kommentare zu stoßen.
Spam wurde erfolgreich entfernt. Sehr lästig, dieses Zeug -- aber wenn es auf alte Artikel aufmerksam macht, dann ist das ja auch nicht ganz verkehrt… : )
Ein toller Blog, mal so nebenbei gesagt!
Danke! Freut uns sehr!