Vor knapp zwei Wochen war es mal wieder soweit: Die alljährliche NaNe-Party im Buchhändlerkeller fand statt. Ann-Kathrin et moi waren vor Ort und haben mitgefeiert. Was wir erleben durften, wer welche Antworten lieferte und was dieses NaNe eigentlich ist, erzählen wir euch in unserem Partybericht.
Wie zwei Sechzenjährige, die zu früh vor der Disco stehen, sind wir vor zwei Wochen um den Buchhändlerkeller herumgeschlichen. „Sollen wir schon reingehen?“ „Aber da sitzen noch nicht so viele…“ Also schnell noch einmal vorbeihuschen, obwohl die Anwesenden einen von drinnen sowieso schon erblickt hatten. Unangenehm. Aber so ein Netzwerktreffen ruft in mir auch zunächst einmal gemischte Gefühle hervor. Einerseits finde ich es toll, Menschen zu treffen, die ähnliche Interessen haben wie ich. Andererseits gibt es da immer diese Barriere des Kennenlernens: Sind die nett? Kennen sich schon alle und ich bin dann „die Neue“? Und, oh mein Gott, hoffentlich gibt es keine Kennenlernspiele!
Schnell stellte sich heraus, dass diese Vorurteile und Unsicherheiten komplett unbegründet waren. Zwar bekam jede*r am Eingang ein Namensschildchen, das war’s dann aber auch schon mit erzwungenem Networking. Mithilfe von kleinen Flyern, die überall auslagen, konnten wir uns noch einmal informieren, was das NaNe eigentlich ist und macht.
NaNe steht für „NachwuchsNetzwerk“ und besteht vorrangig aus Auszubildenden der Buchbranche in Berlin-Brandenburg. So kann man sich ganz easy vernetzen, branchenspezifische Themen diskutieren und gemeinsam weitere Bereiche der Buchbranche, beispielsweise durch Ausflüge, kennenlernen. Durch engen Kontakt zu den Jungen Verlagsmenschen sind oft auch Praktikant*innen, Volontär*innen und Berufseinsteiger*innen bei NaNe-Veranstaltungen dabei. Derer gibt es einige, die sich über das Jahr verteilen. Das „NaNe-Jahr“ wird immer im Frühjahr mit der NaNe-Party eingeläutet, auf der geplaudert, gegessen und getrunken wird. Ein lockeres Beisammensein, das durch den Vortrag eines oder zweier Referent*innen untermalt wird.
In diesem Jahr war Raimund Fellinger, Cheflektor des Suhrkamp Verlags, zu Gast, um aus seinem Berufsalltag zu erzählen. Das Gespräch zwischen ihm und Fabian Thomas, der für das NaNe verantwortlich ist, wurde für das Logbuch Suhrkamp aufgezeichnet. Ihr könnt es euch hier noch einmal anhören.
Wir hatten viel Spaß beim Zuhören, vor allem, weil Fellinger immer wieder gern Fabian Thomas‘ Art des Fragenstellens kritisierte. Allerdings fehlte uns auf Seiten des Lektors bei allen marktwirtschaftlichen Faktoren, die es in diesem Beruf zu beachten gibt, der Aspekt des Bücherliebens. Dieses „Brennen“ für bestimmte Titel, weil sie einen einfach mitten in den Magen treffen, kam nicht rüber. Das Unbedingt-Verlegen-Wollen, weil dieser eine Titel unbedingt mehrere Menschen erreichen muss. Fellinger schien dies nicht als Garant zu nehmen, ein Buch zu verlegen. Vielleicht ist es aber auch eine sehr romantische Vorstellung des Lektorat-Berufs, die wir da haben. Informativ war das Gespräch allemal.
Nach dem Interview wurde das Buffet eröffnet. Es blieben absolut keine Wünsche offen, wir ließen uns kaum von der Bar trennen. Hier kamen wir dann auch bereits mit anderen buchaffinen Menschen ins Gespräch. So richtig „intim“ wurde es dann aber beim alljährlichen Literaturquiz. Ann-Kathrin und ich waren in derselben Gruppe (natürlich rein zufällig!) und unser Ziel stand fest: Gewinnen. Beim Quizzen konnten wir dann auch unsere Ratepartner*innen besser kennenlernen. Das war eine sehr sanfte Art der allseits gefürchteten Kennenlernspiele, die ich allen Networkingveranstalter*innen nur ans Herz legen kann. Und, was soll ich sagen? Wir haben gewonnen. Es gab ein Bücherpaket für unsere Gruppe und für jede*n an diesem Abend einen sehr schicken Beutel mit dem Aufdruck „Jute Bücher!“. Dit jefällt uns!
Glücklich und angeschwippst sind Ann-Kathrin und ich dann nach Hause gefahren. Schaut doch nächstes Jahr auch vorbei bei der nächsten NaNe-Party. Um allgemein bei den Veranstaltungen des Nachwuchnetzwerkes auf dem Laufenden zu sein, meldet euch am besten für den NaNe-Newsletter an. Es lohnt sich!
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