„Ist das noch Literatur?“ fragen sich Charlotte Kraft, Leonhard Hieronymi, Max Andereya, sowie Sascha, Katharina & David vom Korbinian Verlag. Alle zwei Monate laden die Rich Kids of Literature zwei Autor*innen ein, die ihre Texte passend zum Thema des Abends vortragen und sich danach in ein unterhaltsames Blitzinterview verwickeln lassen. Im Anschluss werden nach dem Tucholsky-Prinzip Bücher verkloppt und Platten aufgelegt. Für gute Stimmung ist also gesorgt. Oder, um es mit den Worten der Veranstalter*innen zu sagen: Kommt vorbei, es gibt auf`s Maul!
Wann: an einem Donnerstag, alle zwei Monate
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Mirika
Adresse: Prinzenstraße 103, 10969 Berlin/ Kreuzberg
Anfahrt: U1 Prinzenstraße, Bus 140 Prinzenstr./Ritterstr.
Nächste Lesung: 29. September 2016
Eure Lesereihe trägt den Namen „Ist das noch Literatur?“ – Was ist denn für euch Literatur? Wo fängt sie an und wo hört sie auf?
Mostly adventure. Und deswegen ist Literatur unendlich, sie hört nicht auf, sie kann nicht aufhören, weil Abenteuer nie aufhören. Man kann ja immer wieder neue Dinge machen, das ist das Schöne. Und man kann sie aufschreiben. Das ist eigentlich das, was wir meinen. Literatur hört da auf, wo die Abenteuer aufhören und damit die interessanten Geschichten enden. Oder: Literatur fängt vorne an und hört hinten auf, oder umgekehrt, das Gleiche gilt in der Senkrechten.
Wie würdet ihr die Lesereihe „Ist das noch Literatur?“ in drei Wörtern beschreiben?
Beantworte eine Frage nie in drei Wörtern, hat man uns an den Universitäten Humboldt, Freie, Beuth, Gutenberg, Viadrina, Wien, usw. gesagt. Aber wenn wir eine Ausnahme machen wollen, sagen wir immer: MONEY AND $TYLE oder: Immer wieder gut.
Wie kam es zu der Idee, eine Lesereihe zu etablieren?
Weißwein und dann ist das Folgende passiert: Unser guter Freund Felix Werner hat im Frühling ein Restaurant eröffnet. Der Name ist MIRIKA. Irgendwann bat er uns, dort etwas für ihn (der ja ein großer Kulturliebhaber ist) zu veranstalten, das zum Beispiel mit Literatur zu tun haben könnte. Er wusste natürlich, dass wir vernarrt in den Intellekt sind, also haben wir´s gemacht.
Nach welchen Kriterien wählt ihr Autor*innen aus?
Style, Ausstrahlung und Fame, würden wir vielleicht sagen, aber wir möchten eigentlich alle haben. Also, wer bei uns lesen will, der soll doch bitte!
Seht ihr Performativität als wichtige Komponente, Literatur zu vermitteln?
Natürlich. Es gilt das Folgende: Die Leute können das literarische Tempo gar nicht mitgehen, wenn man nicht durch ENTERTAINMENT die Geschwindigkeit vorgibt.
Welche drei Gründe könntet ihr nennen, warum wir einen Abend bei euch nicht verpassen sollten?
Texte, Sex, schöne Menschen.
Nagut, wer keine Tiere mag, der kann schon mal kommen. Der Boden im Restaurant MIRIKA ist nämlich so beschaffen, dass Tiere, vor allem aber Hunde, direkt drauf kacken, wenn sie rein kommen. Das hat den Tieren dort bisher ein hartnäckiges Hausverbot eingebracht.
Aber eigentlich ist es auch einfach ein cooler Abend. In Kreuzberg, und das weiß man ja, sind die widerlichen Extreme, die man an jungen Leuten in den Stadtteilen Neukölln und Friedrichshain beobachten kann, vollkommen ausgemerzt. Außerdem würden wir sagen, dass wir immer eine gute Party nach dem offiziellen Part der Veranstaltung schmeißen. Wir wollen bitte nicht behaupten, dass das der heimliche Hauptteil unseres Kulturabends ist, aber vielleicht doch.
Noch nicht genug? HIER gibt es noch ein Interview mit dem Korbinian Verlag!
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