Gemeinsam mit dem Avant-Verlag ist Litaffin in diesem Monat Patin der #indiebookchallenge Lies einen Comic! An jedem Sonntag im August wollen wir euch daher Comics vorstellen, die ihr lesen solltet. Dass wir das ohnehin regelmäßig machen, wissen die treuen Leser*innen unserer Rubrik #From Panels With Love. Und weil ich meine Liebe zu Graphic Novels bei Litaffin entdeckt habe, bekommt ihr heute zum Start in den Comic-August nochmal alle meine Graphic Novels mundgerecht zum Mitnehmen: Neun Graphic Novels, die ich ohne wenn und aber empfehlen kann!
Nr. 1: Yi Meng Wu – Yaotaos Zeichen
Im November 2017 war Yaotaos Zeichen meine erste Graphic Novel, die ich für Litaffin besprochen habe: Eine doppelte Emigration, eine zweifache Kriegserfahrung: Mit der Graphic Novel Yaotaos Zeichen legt Yi Meng Wu gemeinsam mit dem unabhängigen Kunstanst!fter Verlag ihr bislang umfangreichstes Buchprojekt vor. In aufwendigen Collagen arbeitet Wu ein fast vergessenes Kapitel der französisch-chinesischen Geschichte auf und öffnet einfühlsam die Sicht von Kindern und Erwachsenen auf Fremdheitserlebnisse und Kriegserfahrungen. Ein „Bilderbuch“ ohne Altersbeschränkungen. Meinen Beitrag zum Buch könnt ihr hier nachlesen.
Yi Meng Wu: Yaotaos Zeichen. Kunstanst!fter Verlag 2017.
Nr. 2: Pénélope Bagieu – Unerschrocken
„Feministisch, frei und visionär.“ Mit ihrer Graphic Novel Unerschrocken räumt Pénélope Bagieu 15 mutigen Frauen mit Pioniergeist den Platz in der Geschichte ein, den ihnen die gängige Geschichtsschreibung bislang kaum gewährte. Dabei gelingt es der französischen Illustratorin und Cartoonistin, vielschichtige Portraits zu schaffen, die zwar neuwertige Überlieferungen, aber keinesfalls aalglatt zurechtgeliftete Biografien sind. Meine Rezension könnt ihr hier nachlesen.
Pénélope Bagieu: Unerschrocken. Fünfzehn Portraits außergewöhnlicher Frauen, Aus dem Französischen von Claudia Sandberg und Heike Drescher. Lettering Olav Korth. Reprodukt Verlag 2017.
Nr. 3: Tillie Walden – Pirouetten
Um fünf Uhr morgens vor der Schule trainieren – Alltag für Amateursportlerin Tillie Walden. In ihrem autobiografischen Comicroman „Pirouetten“ erzählt sie vom Heranwachsen in einer glitzernden Eiskunstwelt, vom nicht endenden Fremdeln mit dem Betrieb und von der ersten großen Liebe mit Klassenkameradin Rae. Coming-Off-Age und Coming-Out. Wie sich die Perspektive einer Pubertierenden lesen lässt, erfahrt ihr hier.
Tillie Walden: Pirouetten. Reprodukt 2018.
Nr. 4: Katja Klengel – Girlsplaining
„Viva la Vulva“ oder „Don’t be such a dick, Freud!“ skandiert Comicautorin Katja Klengel im rosaroten „Girlsplaining“. Ihr erstes Comicbuch erzählt wie die Superheldin mit Rotwein das Baby-Kettensägenmassaker überlebt, die Klitoris wiederentdeckt und dabei auch noch die Omertà für sogenannte Frauenthemen bricht. Wie eine Graphic Novel mit Klischés aufräumt, erfahrt ihr hier.
Katja Klengel:Girlsplaining. Reprodukt 2018.
Nr. 5: Julie Birmant und Clément Oubrerie – Pablo
Das wilde Leben. In vier Bänden erzählen Clément Oubrerie und Julie Birmant die Lebensgeschichte des jungen Pablo Picasso – seine erste große Liebe, seinen künstlerischen Werdegang, das rauschhafte Leben unter Bohemien. Mein erster Comicwälzer mit mehr als 300 Seiten!
Clément Oubrerie und Julie Birmant: Pablo. Aus dem Französischen von Claudia Sandberg. Reprodukt 2018 [zunächst erschienen in vier Einzelbänden 2013-2015].
Nr. 6: Simon Schwartz – Das Parlament
45 Comicbiografien von deutschen Parlamenteriar*innen – das ist Simon Schwartz‘ nun erschiene Auftragsarbeit Das Parlament. Noch bis zum 31. August läuft die dazugehörige Ausstellung in der Abgeordnetenlobby im Bundestag. Ich bin dort auch zur Buchpremiere gewesen!
Simon Schwartz: Das Parlament. 45 Leben für die Demokratie. avant-Verlag 2019.
Nr. 7: Isabel Sánchez Vegara: Little People, Big Dreams. Amelia Earheart
Kleine Leute, große Träume: Die Spanierin Isabel Sánchez Vegara ist die Schöpferin der Kinderbuchreihe Little People, Big dreams. Im Insel Verlag sind nun die ersten sechs Bände in deutscher Übersetzung erschienen. Einer davon erzählt die Geschichte der Pilotin Amelia Earhart.
Isabel Sánchez Vegara: Amelia Earheart. Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Illustriert von Mariadamantes. Insel Verlag 2019.
Nr. 8: Pascal Rabaté – Der Schwindler
Eine Wahrsagerin prophezeit einem Buchhalter aus St. Petersburg den großen Reichtum und während der russischen Revolution wird aus eben jenem Semjon Newsorow ein großer Schwindler. Dieses Szenario entwarf Alexei Tolstoi für seinen Roman Ibykus (1924). Pascal Rabaté hat aus dieser Vorlage eine Graphic Novel gearbeitet, die sich in der Gesamtausgabe getrost Comicwälzer nennen darf. Was ich von der Literaturadaption halte?
Pascal Rabaté: Der Schwindler. Nach dem Roman Ibykus von Alexei Tolstoi. Aus dem Französischen von Resel Rebiersch. Schreiber & Leser 2018.
Nr. 9: Katharina Greve – Die dicke Prinzession Petronia
Wenn das Leben dir Zitronen gibt, bist du nach wie vor eine übellaunige Prinzessin, liebe Petronia. Aber was will man auch machen, wenn der kleine Prinz dein schleimiger Vorzeigecousin ist, du von deinen Eltern nur einen winzigen Planeten gestellt bekommst und sie dir als Haustier einen Multifkuntionswurm schenken. Und dann ist da noch die Sache mit der Thronfolge: Outgesourced von den eigenen Eltern. Warum man nicht mit dem Herzen, sondern nur mit der Lupe gut sieht, verrate ich ich euch hier.
Katharina Greve: Die dicke Prinzessin Petronia. avant-verlag 2019.
- Indiebookchallenge: Lies einen Comic #5 - 31. August 2019
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