Viel zu schnell ist sie vergangen, die wunderbare, lange Nacht der jungen Literatur und Musik in Hamburg vergangene Woche: HAM.LIT. Der Abend bot ein vielseitiges Programm. Mit dabei: Heinz Helle, Teresa Präauer, Thomas von Steinaecker, Rasha Khayat und viele andere AutorInnen. Als musikalische I-tüpfelchen brillierten Enno Bunger, Lùisa und Talking to Turtles.
Auch wenn die schnellen Übergänge ein wenig Hektik in den Abend brachten, sprach das, mit literaturbegeistertem Publikum gefüllte, Übel und Gefährlich für sich. Die Auswahl der Lesenden überzeugte. Wir lassen den Abend nochmal mit einigen Bildern und Songs Revue passieren:
Hier findet ihr unsere Buchempfehlung zu Teresa Präauers Johnny & Jean.
Das verwackelte Handykamerabild ist die neue Ästhetik der Authentizität. Mit dem Smartphone gefilmt, der Ton schön übersteuert, dann bei YouTube hochgeladen. Quelle: Internet. Je gröber das Bild, desto besser. Deshalb muss die PR von ganz unten kommen, von Menschen wie dir und mir, die zufällig Zeugen großer Ereignisse werden. Die Inszenierung aufmerksamkeitskritischer Events, auf die authentische Menschen authentisch reagieren und dann als Augenzeugen davon berichten, ist die neue Königsdisziplin. Event-based statt evident-based communication. Das ist mein Motto.
(Zur Rezension zu Flender Greenwash, Inc, die bereits auf litaffin.de erschienen ist, geht es hier entlang.)
Toll ist der. Und ein wichtiges Lied hat Enno Bunger auch geschrieben (wenn auch an dem Abend nicht gespielt, hier zum Reinhören:)
Die Rezension zu Heinz Helles Roman Eigentlich müssten wir tanzen findet ihr hier.
7. Einmal träumen, bitte. Lùisa tourt gerade mit der australischen Band The Paper Kites. Nicht ohne Grund: auf französisch wie auf englisch singt sie zauberhafte Melodien:
Finn-Ole Heinrich beschrieb Talking To Turtles sehr treffend mit diesen Worten:
Lieder, die wie Einladungen sind, in ihnen Platz zu nehmen, darin zu tanzen, sich auszustrecken, hinzulegen. Solche Lieder: kitzelnde, lächelnde Lieder. Klare Lieder, leicht und licht und immer ernst. Lieder, die hüpfen und Spiele spielen. Funkeln, Leuchten, Feuerwerk. Solche Lieder höre ich, wenn ich Talking to Turtles höre. Ein kleiner Zauber im Ohr: Pathos mit Humor. Tanzen und lachen, zum Heulen schön. Man nennt es gute Musik. Man macht es aus dem Rahm der Tage.
Hier ein Song der beiden zum Reinhören:
Wir freuen uns auf die nächste HAM.LIT 2017 und reisen auch gerne wieder mit Bus und Bahn aus Berlin an.
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