Die gute BELLA triste war zu Besuch in Berlin und hat mit uns übers Erwachsenwerden, ihr Umstyling und den Redaktionsnachwuchs geplaudert.
Vor einiger Zeit haben wir euch Jenny aus Wien vorgestellt. Ihre Hildesheimer Freundin, BELLA, kennt ihr vielleicht schon. Das coole Mädchen mit dem großen Kopf (für all die Literatur, die sie darin abspeichert) gibt schon seit fast 12 Jahren den Ton in Sachen junge Literatur an. Als wir uns anlässlich der neusten Ausgabe in Berlin trafen, machten wir allerdings ganz schön große Augen. Denn anstelle des vertrauten Girls, erwartete uns eine junge Frau in dezent-stylischer Aufmachung.
Im Jahr 2003 zog BELLA nach Hildesheim, wo sie und ihre Freunde seither regelmäßig auf der Suche nach den neusten Literatur-Trends sind. Dank des Studiengangs Kreatives Schreiben ist Hildesheim hierfür der perfekte Ort. Inzwischen hat sich Bellas Ruf als gefragte Literaturagentin aber auch in anderen Städten herumgesprochen. Ihr Freundeskreis wächst und wächst. Neben den neusten literarischen Entdeckungen, gibt es daher einen zweiten Teil im Magazin, in dem man Bellas Interviews mit bereits bekannteren Autorinnen und Autoren findet.
Dass sie so erfolgreich ist, hat BELLA aber vor allem ihrem Team zu verdanken. Vor jeder neuen Ausgabe trifft sich die junge Agentin mit ihren engsten Verbündeten, um ein Thema und die Auswahl der Texte festzulegen. Tatjana von der Beek ist eine von BELLAs neusten Beraterinnen. Im Gespräch erzählte sie uns, dass sie vor ein paar Monaten eine seltsame Mail erhielt, in der man sie auf einen Kaffee einlud.
Als ich die Nachricht von Sirka bekam, habe ich mich etwas gewundert, mir dann aber schon fast gedacht, dass es vielleicht um BELLA geht. Ich wollte mich aber nicht zu früh freuen, falls es doch nur eine harmlose Kaffee-Verabredung werden würde. Nach der ersten Tasse Kaffee gehörte ich dann aber tatsächlich zum Team der BELLA. Dieses Aufnahmeverfahren haben schon einige von uns mitgemacht. Oft ist es dann so, dass das Redaktionsmitglied, das die neue Person am wenigsten kennt, sie zum Kaffee einlädt. Manchmal gibt es sogar Kuchen.
Das Prozedere mussten auch Sirka Elspaß, Fritz Handerer, Helene Bukowski und Zoë Martin durchlaufen, die gemeinsam mit Tatjana die BELLA-Redaktion bilden.
Und so kam BELLA durch ihre Beraterinnen und Berater und ein neues Grafikdesign (Peter Meyer und Martin Müller) zu ihrem neuen Aussehen. Es war Zeit für einen Cut, da waren sich alle einig. Die Comicfigur auf dem Cover in Verbindung mit dem Titel Zeitschrift für junge Literatur sei, laut Tatjana, von manchen Leuten so gedeutet worden, dass BELLA sich auf Kinder- und Jugendliteratur spezialisiere. Das sollte nun, nach dem Umstyling, nicht mehr vorkommen. BELLAs Beraterinnen und Berater sind übrigens gleichzeitig auch ihre Manager, die zu jeder neuen Ausgabe Lesungen und weitere Veranstaltungen wie das Prosanova Festival organisieren. Dass BELLA erwachsener geworden ist, bedeutet ja noch längst nicht, dass sie nicht mehr weiß, wie man Literatur richtig feiert.
Bei unseren Lesungen probieren wir immer wieder neue Formate aus. Wir wollen keine Wasserglaslesungen. Bei uns gibt es szenische Lesungen. Spannend ist auch zu sehen, was passiert, wenn wir zwei unserer Autorinnen und Autoren bei einer Lesung zusammenbringen und sie gemeinsam lesen oder den Text des oder der anderen vortragen.
BELLA und ihrem Team mangelt es scheinbar nicht an innovativen Ideen. Was es Neues in den Bereichen Lyrik, Drama und Prosa gibt, erfahrt ihr in BELLAs aktueller Ausgabe, unter anderem mit Texten von: Jonathan Böhm, Svenja Viola Bungarten, John von Düffel und Christina Möcking.
Vielen Dank an Tatjana für das nette Gespräch!
(Bilder der BELLA vor ihrem Umstyling dürfen aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht mehr veröffentlicht werden. Ziemlich konsequent das Ganze.)
Und wer war noch mal Jenny?
- Im Gespräch mit dem Korbinian Verlag - 23. August 2016
- Lesungsfetzen*: Teresa Präauer – „Oh Schimmi“ - 20. Juli 2016
- jung & unabhängig: KOOKread - 17. Juni 2016