Blitzinterview mit Paula Fürstenberg

Worum geht es in deinem Buch?

Es geht um Freundschaft, Körper, Krankheit, Klasse, Ostsozialisierung, Tanzen und die Frage, wie das alles zusammenhängt.

Welche Passage im Buch liegt dir besonders am Herzen?

Alle. Ich versuche, ausschließlich das zu schreiben, was mir besonders am Herzen liegt. Aber wenn ich mich unbedingt entscheiden müsste: Das „Manifest eurer Körper“, mit dem das Buch endet.

„Wenn ich für einen Tag unsichtbar wäre, …“

An der Vorstellung reizt mich nichts, ich bevorzuge Begegnungen mit Blickkontakt und ohne Lauscherei.

Was ist dein liebster Lese-Ort?

Auf der Terrasse von Omas Datsche.


Info

Paula Fürstenberg, Jahrgang 1987, wuchs in Potsdam auf und studierte am Schweizerischen Literaturinstitut sowie an der Humboldt-Universität. Seit 2011 lebt sie in Berlin. Ihr Debütroman »Familie der geflügelten Tiger« erschien 2016. Sie ist Mitherausgeberin der Habitus-Bände und hat 2022 die Gesprächsreihe »Let’s talk about class« co-kuratiert. Außerdem ist sie Teil des Autor*innenkollektivs »Literatur für das, was passiert« und Vorstandsmitglied des Kunsthaus Strodehne e.V. Für ihre Arbeit wurde Paula Fürstenberg mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet. »Weltalltage« ist ihr zweiter Roman.

Literarischer Dreh- und Angelpunkt Berlin. Kaum eine andere Stadt liest und schreibt mehr, ist geprägt von mannigfaltigen Entwicklungen sowie vielseitigen und internationalen Stimmen. Doch wie bringt man diese Literatur auf die Bühne und kontextualisiert sie in Räumen fernab der Fiktion? Schafft Brücken, um sie im Alltag zu verorten und einen Rahmen für Input und Gespräch?

An welchen Orten verbergen sich Geschichten und welche Geschichten verbergen Menschen? Bücher können Räume für Personen und Themen öffnen, die außerhalb des Buchdeckels in der Gesellschaft im Verborgenen bleiben. Ausgehend von aktuellen Neuerscheinung Berliner Gegenwartsautor:innen haben sich Studierende der Angewandten Literaturwissenschaft an der FU Berlin unter der Leitung der Kulturjournalistin und Literaturkritikerin Lara Sielmann ein Semester lang diesen Fragen gestellt.

Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit bietet den inhaltlichen Rahmen für das eintägige Literaturfestival, welches die Studierenden in Kooperation mit der AGB auf die Beine gestellt haben. Im Zentrum stehen Lene Albrechts „Weiße Flecken“, Luna Alis „Da waren Tage“, Paula Fürstenbergs „Weltalltage“ und Lorena Simmels „Ferymont“. Zusätzlich werden Expert:innen auf der Bühne mit den Autor:innen ins Gespräch kommen, die Elemente der Literatur aus ihrem Blick- winkel reflektieren und mit ihrer Expertise spannende weitere Einblicke in Alltag und Wissen- schaft bieten.

„(Un)Sichtbare Räume – Literarische Brücken ins Alltägliche“ findet am Sonntag, 14. Juli, im PopUp der Amerika-Gedenkbibliothek (Blücherplatz 1, 10961 Berlin) von 11:30–16:30 Uhr statt, Einlass ab 11 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.


Foto: Jonas Ludwig Walter

Das Interview führten Helene Schlesier und Sidney Kaufmann.

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