Blitzinterview mit Lorena Simmel

Worum geht es in deinem Buch?

In meinem Debütroman „Ferymont“ geht es um eine Studentin aus Berlin, die in ihr Heimatdorf in der Schweiz zurückkehrt, um dort für eine Saison als landwirtschaftliche Hilfskraft auf Tabak-, Beeren- und Gemüsefeldern zu arbeiten. Sie wohnt bei ihrer Tante und lernt bei der Arbeit verschiedene Menschen aus Mittel- und Osteuropa kennen.

Welche Passage im Buch liegt dir besonders am Herzen?

„Sie [Daria, eine der Hauptfiguren] sagte, dass sie fand, dass Saisonarbeitende nicht besonders heldenhaft seien und kein Material für neue Geschichten hergeben würden, da sie – eher als zu den Abenteurern – zu den Stubenhockern gehörten, dass sie sich wie Festangestellte verhielten und ihr Sinn, ähnlich dem der meisten Leute, auf Häuslichkeit gerichtet sei.“

Wenn ich für einen Tag unsichtbar wäre, …

… würde ich in der CrossFit-Box, in der ich Mitglied bin, Geräte ausprobieren, an die ich mich sonst nicht herantraue, z. B. das Pegboard oder den GHD.

Was ist dein liebster Lese-Ort? Schick uns gerne ein Bild von ihm!

Das Sofa in meinem Zimmer

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Info

Lorena Simmel, 1988 in Fribourg geboren und in der Schweiz aufgewachsen, studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel/Bienne sowie Europäische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin und in Warschau. Sie veröffentlichte Gedichte, Prosa und Essays u. a. in EDIT, Neue Rundschau und STILL und war Stipendiatin des 16. Klagenfurter Literaturkurses. Für die Arbeit an ihrem Debütroman „Ferymont“ erhielt sie das Arbeitsstipendium für Literatur des Berliner Senats. 2022 war sie Literaturstipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung.

Literarischer Dreh- und Angelpunkt Berlin. Kaum eine andere Stadt liest und schreibt mehr, ist geprägt von mannigfaltigen Entwicklungen sowie vielseitigen und internationalen Stimmen. Doch wie bringt man diese Literatur auf die Bühne und kontextualisiert sie in Räumen fernab der Fiktion? Schafft Brücken, um sie im Alltag zu verorten und einen Rahmen für Input und Gespräch?

An welchen Orten verbergen sich Geschichten und welche Geschichten verbergen Menschen? Bücher können Räume für Personen und Themen öffnen, die außerhalb des Buchdeckels in der Gesellschaft im Verborgenen bleiben. Ausgehend von aktuellen Neuerscheinung Berliner Gegenwartsautor:innen haben sich Studierende der Angewandten Literaturwissenschaft an der FU Berlin unter der Leitung der Kulturjournalistin und Literaturkritikerin Lara Sielmann ein Semester lang diesen Fragen gestellt.

Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit bietet den inhaltlichen Rahmen für das eintägige Literaturfestival, welches die Studierenden in Kooperation mit der AGB auf die Beine gestellt haben. Im Zentrum stehen Lene Albrechts „Weiße Flecken“, Luna Alis „Da waren Tage“, Paula Fürstenbergs „Weltalltage“ und Lorena Simmels „Ferymont“. Zusätzlich werden Expert:innen auf der Bühne mit den Autor:innen ins Gespräch kommen, die Elemente der Literatur aus ihrem Blick- winkel reflektieren und mit ihrer Expertise spannende weitere Einblicke in Alltag und Wissen- schaft bieten.

„(Un)Sichtbare Räume – Literarische Brücken ins Alltägliche“ findet am Sonntag, 14. Juli, im PopUp der Amerika-Gedenkbibliothek (Blücherplatz 1, 10961 Berlin) von 11:30–16:30 Uhr statt, Einlass ab 11 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.


Fotos: Nane Diehl (Beitragsbild), Lorena Simmel (Sofa)

Das Interview führten Helene Schlesier und Sidney Kaufmann.

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