Gleich neben Geburtstag, Weihnachten und Ostern gibt es für alle Theaterbegeisterte noch einen weiteren unumgänglichen Termin, der in goldenen Lettern in deren Jahreskalendern gedruckt steht – das Theatertreffen. Zum nunmehr 51. Mal kommt in Berlin das who-is-who der deutschsprachigen (und internationalen) Theaterwelt zusammen. Mittelpunkt des Treffens sind wie immer die Aufführungen der zehn „bemerkenswertesten Inszenierungen“ der Theatersaison, die aus über 400 Stücken von einer unabhängigen Jury ausgewählt wurden.
Doch beschränkt sich das Festival nicht allein auf Vorstellung dieser „top-ten“. So bietet das neu konzipierte Theatertreffen-Camp mit einer Vielzahl an Diskussionen und Workshops den aktuellen gewerkschaftlichen und politischen Themen und Entwicklungen im Theater eine öffentliche Plattform. Außerdem mit dabei: junge Theaterschaffende aus aller Welt, die im Rahmen des Stipendiums des Internationalen Forums eingeladen wurden. Der Stückmarkt des Theatertreffens stellt indessen die Stücke von drei verschiedenen Theaterkünstlern vor, die versuchen, „die Unmöglickeit des Theaters zu überwinden“.
Wer keine der heiß begehrten Karten ergattern konnte, muss nicht verzweifeln. Über den eigens eingerichteten Theatertreffen-Blog lassen sich die Geschehnisse rund um das Festival nachverfolgen. Weiterhin bringt 3sat am 3. Mai die Aufführung von „Zement“, sowie „Fegefeuer in Ingolstadt“ am 10. Mai und „Onkel Wanja“ am 17. Mai direkt auf den Fernsehbildschirm.
Die diesjährigen, ausgewählten Inszenierungen sind:
– „Zement“ von Heiner Müller, Regie: Dimiter Gotscheff (Residenztheater, München)
– „Amphitryon und sein Doppelgänger“ von Heinrich von Kleist, Regie: Karin Henkel (Schauspielhaus Zürich)
– „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow (Deutsch von Angela Schanelec
nach einer Übersetzung von Arina Nestieva), Regie: Robert Borgmann (Schauspiel Stuttgart)
– „Fegefeuer in Ingolstadt“ von Marieluise Fleißer, Regie: Susanne Kennedy (Münchner Kammerspiele)
– „Reise ans Ende der Nacht“ von Louis-Ferdinand Céline (Deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel in einer Bearbeitung von Frank Castorf mit Auszügen aus Heiner Müllers „Der Auftrag“), Regie: Frank Castorf (Residenztheater, München)
– „tauberbach“ von Alain Platel, Regie: Alain Platel (Münchner Kammerspiele / les ballets C de la B, Gent / NT Gent)
– „Die letzten Zeugen“ Ein Projekt von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann (Burgtheater, Wien)
– „Ohne Titel Nr. 1“ von Herbert Fritsch, Regie: Herbert Fritsch (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin)
– „Die Geschichte von Kasper Hauser“, Textfassung von Carola Dürr und Ensemble unter Verwendung von Originaldokumenten und Zitaten von Kaspar Hauser, Georg Friedrich Daumer, Jakob Wassermann, Anselm Ritter von Feuerbach, Werner Herzog u.a., Regie: Alvis Hermanis (Schauspielhaus Zürich)
– Aus terminlichen Gründen kann die nominierte Inszenierung „Situation Rooms“ von Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel (Rimini Apparat) leider nicht im Rahmen des Theatertreffens aufgeführt werden.
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