Otfried Preußlers „Kleinen Hexe“ ist das Lachen wohl vergangen. Vielen LeserInnen des Kinderbuchklassikers in jedem Falle. Meine Mundwinkel sind noch nicht ganz entschlossen, zucken aber auch eher abwärts.
Ob Wörter aus einem Text entfernt werden müssen, weil sie im „heutigen Sprachgebrauch nicht mehr üblich“ sind, wie das Team um Thienemann Verleger Klaus Willberg plant, ist diskussionswürdig. Und Deutschland diskutiert. Branchenintern und -extern.
In der ZEIT proklamiert Ulrich Greiner: „Ein Furor politischer Korrektheit verbreitet sich im Land“.
Ist die Entfernung des „Negers“ aus der „Kleinen Hexe“ also ein Zuviel an „political correctness“?
Die Fragen hinter den lauten Aufschreien der letzten beiden Wochen reichen tief: Wie viel Veränderung verkraften die Identität und Authentizität eines Textes? Und: Wie gehen Kinder und ihre Eltern mit inhaltlichen oder sprachlichen „Stolpersteinen“ während der Lektüre um?
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Hier meldet sich ein Mädchen zu Wort, das sich von dem N-Wort persönlich beleidigt fühlt und eine Streichung fordert:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/564840/Ich-finde-es-total-scheisse
Wirklich fundiert mit dem Problem der Übersetzung im Falle von Pipi Langstrumpf setzt sich Anatol Stefanowitsch im Sprachlog auseinander -- sehr lesenswert: http://www.sprachlog.de/2011/08/08/pippi-langstrumpf-negerprinzessin-und-uebersetzungsproblem/
In diesem offenen Brief wehrt sich Thienemann Verleger klaus Willberg vehement gegen den Vorwurf der Zensur. http://www.boersenblatt.net/591403/